Wettkampfkriterien Jazz-und Modern Dance

Beim MTV Wolfenbüttel tanzen 5 Mannschaft im Bereich Wettkampf.

Wertungskriterien

Es handelt sich bei den Kriterien um Präsentationsfähigkeit, Musikalität, Technik und Choreographie. Jedem einzelnen Wertungsgebiet kann der Wertungsrichter 1 bis 10 Punkte also insgesamt höchstens 40 Punkte geben. Wobei es sich hierbei nicht wie beim Turnen oder Eiskunstlaufen um feststehende Werte handelt, sondern es geht hier um eine vergleichende Wertung.
Die erste Formation, die auf die Fläche geht, bekommt daher in jedem Fall in jedem Wertungsgebiet 5 Punkte. Der Wertungsrichter weiß ja noch nicht, ob es sich hierbei um eine schlechte oder eine gute Mannschaft handelt. Die folgenden Formationen werden dann immer wieder in jedem einzelnen Wertungsgebiet mit der ersten Formation verglichen. Es kann daher passieren, daß kein Team mehr als 20 Punkte erhält, weil letztendlich doch die beste Mannschaft als erstes gestartet ist. Die Punkte sind also nur relativ zueinander zu sehen.
Um jedoch erst einmal ein paar Punkte zu erreichen, wollen wir uns nunmehr die Wertungskriterien im einzelnen ansehen.


Präsentationsfähigkeit:

- Publikumssicherheit, das Publikum anschauen können, von Negativem nicht beeinflussen lassen, sich als Darsteller fühlen
Voraussetzungen: Beherrschung der Ausdrucks- und Darstellungsmittel wie Bewegungen, technische Brillianz, Schwierigkeiten,
Tempo, Rhythmus, Dynamik, Raumorientierung
- auf unvorhergesehene Situationen spontan reagieren können
- Intensität, d.h. die Ausstrahlung und Energie muß auf das Publikum wirken
- Identifikation mit der eigenen Rolle
- Selbstsicherheit und Selbstvertrauen
- die Bereitschaft zum vollkommenen Einsatz
- man braucht viel unterschiedliche Präsentationserfahrung
-Ausstrahlung:
Wie stellt sich die Gruppe dem Publikum dar?
Steht die Gruppe hinter ihrer Choreographie (Rolle)?
Kann die Gruppe Gefühle vermitteln?
Läßt sich eine Ausdrucksfähigkeit des Einzelnen oder der gesamten Gruppe erkennen?
Läßt sich der Blickkontakt zum Publikum erkennen?
Gibt es Blickkontakte der Tänzer untereinander?
- Äußerliche Aufmachung:
Welchen Eindruck macht die Gruppe auf den Betrachter?
Ist der Gesamteindruck ästhetisch bzw. originell?
Fühlt sich die Gruppe in ihrem Outfit wohl oder wirkt sie (vereinzelt) gehemmt?
Wirkt die Kleidung zum Thema stimmig gewählt? (fröhlicher Tanz kann durch fröhliche Farben ausgedrückt werden; Witziges durch Effekt in der
Kleidung; ernster, getragener Tanz kann durch harte, kalte Farben unterstrichen werden)
- Erkennbare Interaktion:
Lassen die Tänzer eine Gruppenharmonie erkennen?
Sind es Einzeltänzer in einer Gruppe?
Tanzen die Tänzer nur ihr Bewegungsmuster an dem ihnen zugewiesenen Platz der Choreographie für sich oder mit den anderen?
Können die Tänzer während des Tanzes Bezug zueinander nehmen?

Musikalität:
Musikalität ist eine ungenaue Bezeichnung für die Fähigkeit musikalische Vorgänge zu erfassen, im Gedächtnis zu behalten und zu wiederholen.
Für uns: in der Bewegung sichtbar machen. Musik ist eine geordnete Folge von Klangereignissen im rhythmisch geregelten Ablauf der Zeit und teilt etwas mit, das mehr ist als die bloße Aneinanderreihung von Tönen (Idee/Thema: Funktion, Stimmung, Ausdruck). Tanz und Musik haben Rhythmus und Thema als verbindende Komponenten. Diese Verbindung zwischen Tanz und Musik muß zu sehen/spüren sein.
Wahl der Musik: interessant, neu, altbewährt, gewagt, schwierig, schlicht, symphonisch, vielschichtig, Schnitte, Tonqualität
- Takt, Rhythmisierung:
Wird der Grundrhythmus von den Tänzern gehört?
Wird der Groove, die Polyrhythmen von den Tänzern wahrgenommen?
Wird die Musik im Körper der Tänzer sichtbar gefühlt?
- Phrasierung: Akzentuierung, Dynamik

Technik:

Im Jazz- und Moderndance beinhaltet die Technik (Fertigkeit) folgende motorische und koordinative Fähigkeiten:
räumliche Orientierungsfähigkeit
Umstellungs- und Anpassungsfähigkeit
Gleichgewichtsfähigkeit
Rhythmisierungsfähigkeit
Korrekte Bewegungsausführung
Bewegungselemente aus dem Jazz- und Moderndance sollten fehlerfrei ausgeführt werden
auf die Gleichheit der Gruppe bei Bewegungsausführung ist zu achten
Schwierigkeitsgrad

- Basis (Plazierung, Grundtechnik)
Balance
Koordinationsfähigkeit
Beweglichkeit
korrekte Ausführung der Isolation
Schrittkombinationen oder Bewegungsverbindungen
Drehungen
Sprünge
Bewegungsqualität
Räumliche Orientierungsfähigkeit (aus der Bewegung)
Bewegungsvielfalt
Konstante Leistung

-Ausdauer
Kraft
Kondition
kein Leistungsabfallen gegen Ende

Choreographie:

Choreographie ist nach Duden die “künstlerische Gestaltung und Festlegung der Schritte und Bewegungen eines Tanzes”.

Kurz: “der durchgestellte Tanz” (im Gegensatz zum freien Tanz)

Bewertet wird die Qualität der Choreographie als harmonisches Ganzes, d.h. bei der Auswahl und Gestaltung von Idee, Musik und Bewegung ist grundsätzlich alles erlaubt und richtig, wenn es erkennbar vom Choreographen so gewollt ist und eine Wirkung erzielt, die offensichtlich mit der angestrebten Aussage des Tanzes harmonisiert.

- Stil (Übereinstimmung von Idee, Bewegung und Musik)
Paßt das Klangbild zur Bewegungsqualität?
Läßt sich die choreographische Absicht (Idee) erkennen?
Läßt sich eine bewußte Bezugnahme auf Stil und Struktur der Musik erkennen?
Passen Struktur und Qualität der Bewegung zu Idee und Musik?
Kreativität (Originalität in Idee, Bewegung und Raumaufteilung)

- Erkennbarkeit der Idee: Gestik, Mimik, Symbolik, Bilder
Bewegungsfindung: neu, überraschen
Stimmigkeit von Bewegungsübergängen: motivierte oder getanzte Formationswechsel, symetrisch-asymetrisch, synchron-asynchron, paßt zur
Idee oder Musik, Interaktion
Dramaturgie (Aufbau)

Ist eine Idee durchgezogen, auch zwischen Anfang und Schlußbild und von den Tänzern sichtbar gemacht?
Werden Spannungsbögen in den Bewegungsabfolgen entwickelt oder Höhepunkte gehalten, vor allem von den Tänzern?