Anfang des Jahres wurden wir Trainer angesprochen, ob wir nicht mal einer Schulklasse der CGL-Schule in Wolfenbüttel Judo beibringen wollten, sodass die Schüler einmal etwas Abwechslung vom klassischen Sportunterricht genießen konnten. Christian und ich fanden Idee gut und so entstand ein dreiwöchiger Judo-Crashkurs mit je eineinhalb Stunden pro Woche.
Als der erste Termin näher rückte wussten wir noch nicht, was auf uns zu kommen würde, schließlich wussten wir aus unserer Schulzeit wie unterschiedlich motiviert die Schüler sein könnten. Dementsprechend überlegten wir uns für die erste Stunde ein Programm, das für jeden geeignet war.

Als wir dann zum ersten Training erschienen, waren zwar einige Schüler, aufgrund der zeitgleichen Blutspende-Aktion der Schule, nicht beim Sportunterricht, jedoch merkten wir schnell dass die Klasse motiviert war und Lust auf Bewegung und ein kleines Kräftemessen hatte. In der ersten Woche behandelten wir zunächst ein paar grundlegende Bodentechniken. Wie kann ich den Partner auf den Rücken bekommen? Wie kann ich ihn auf dem Rücken fixieren? Was mach ich wenn sich der Partner auf den Bauch dreht? Als letzte Übung an diesem Tag stand ein Boden-Randori (Übungskampf im Boden) auf dem Plan.

In der zweiten Woche haben wir uns, nach einem Aufwärmtraining mit der Koordinationsleiter und einer Wiederholung der Techniken aus der ersten Stunde, mit ersten Standtechniken beschäftigt. O-soto-otoshi („großer Aussensturz“) stand auf dem Stundenplan. Nach den ersten Versuchen wurde das Prinzip des Wurfes schnell klar und doch merkten die Schüler, dass es gar nicht so einfach ist den Partner zu werfen, sobald dieser etwas Gegenwehr leistet Auch wenn man manch einen Schüler zwischendurch etwas bremsen musste, da er am liebsten schon gekämpft hätte wie man es aus dem Fernsehen kennt, machten sich die Schüler auch in der zweiten Woche sehr gut. Am Ende der Stunde wurden die Techniken in einem Randori gefestigt.
Die dritte und letzte Stunde musste um eine Woche verschoben werden, da die Turnhalle unter Wasser stand. In der Dritten Wochen haben wir die Stand- und Bodentechniken kombiniert. Dabei war die Aufgabe nach einem zuvor gelernten O-soto-otoshi dem Partner direkt in den Boden zu folgen und ihn im Mune-gatame (seitlicher Brusthaltegriff) festzuhalten. Auch in dieser Woche standen wieder einige Randori’s auf dem Plan. Zum Abschluss gab es noch eine kleine Fitness-Übung, bei der je eine Zweiergruppe einen Würfel bekam und insgesamt 150 Liegestütz machen musste. Dabei würfelt einer der Gruppe für seinen Partner, der dann die gewürfelte Augenzahl Übungen macht.
Insgesamt hat uns der Judo-Schulworkshop sehr gut gefallen, was nicht zuletzt daran lag, dass die Schüler wirklich sehr gut mitgemacht haben. Großes Lob dafür! 

Vom 20.03 - 22.03 2015 fand unser alljährliches Trainingslager in Bad Sachsa statt. Wir trafen uns mit insgesamt 35 Judoka aus den Vereinen Bad Sachsa, MTV Altendorf, JC Garbsen, SSC Wintermoor, TSV Sickte und MTV Wolfenbüttel. Unser Verein war mit 14 Judoka vertreten. Im Mittelpunkt vom diesjährigen Trainingslager stand das Judo Sportabzeichen. Dieses Leistungsabzeichen des Deutschen Judo Bundes (DJB) besteht aus den vier großen Aufgabenbereiche Judofitness, Kraftausdauer, Beweglichkeit/Gewandheit und Kreativität.

Am Freitag um 19:00 Uhr begann die erste Trainingseinheit in welcher die Bereiche Judofitniess und Kraftausdauer durchgeführt wurden. Jeder Bereich enthält einzelne Aufgaben welche eine Belastungsdauer von 1 - 3 Minuten haben. In dieser Zeit gilt es so viele Wiederholungen wie möglich zu schaffen. Die Anzahl der Wiederholungen sowie den anschließenden Puls trägt man dann in seinem "Laufzettel" ein. Auf diese Weise kamen alle schnell auf Betriebstemperatur und die ersten Schweißperlen ließen nicht lange auf sich warten.
Im Anschluß an das Training glühten die Kohlen bereits leuchtend Rot und man stärkte sich an den Leckereien vom Grill. Der Abend klang dann in gemütlicher Runde beim Klönen und Kartenspielen aus und irgendwann löschten auch die letzten Judoka das Licht und legten sich in ihre Schlafsäcke.

Pünktlich um 06:45 Uhr am nächsten Morgen durften alle endlich wieder aufstehen und sich für den morgendlichen Frühsport fertig machen. Bei freundlichen +3°C ging es los in Richtung Märchenwald. 5 Kilometer und 30 Minuten später war die Laufgruppe wieder an der Halle angekommen und freute sich auf die verdiente Dusche.
In der Mensa der Schule erwartete uns dann ein leckeres Frühstück mit Brötchen, Aufschnitt, Eiern, Kaffee und Tee.

Um 09:00 Uhr starteten wir mit dem nächsten Teil "Beweglichkeit/Gewandheit" des Judo Sportabzeichens. Die Judoka aus Holzminden, welche durch das Programm des Sportabzeichens führten hatten einen Parkour mit verschiedenen Hindernissen aufgebaut. Ziel war es, den Parkour innerhalb von 3 Minuten so oft wie möglich zu durchlaufen. Während zwei Judoka durch den Parkour liefen beschäftigten sich die restlichen Judoka mit der Vorbereitung der Kreativ Aufgabe. Der Inhalt der Kreativ Aufgabe war es mit einem Partner zusammen eine "Kurz-Kata" zu erarbeiten, welche dann am Sonntag vorgestellt werden sollte. Bei der "Kurz-Kata" ging es darum, bekannte Techniken in einer Abfolge so zu zeigen, dass ein Roter Faden und somit Judo Prinzipien erkennbar sind. 

Nach der Mittagspause ging es am frühen Nachmittag mit einer Judo Einheit weiter, bei welcher Standtechniken im Mittelpunkt standen, die nicht so häufig im normalen Vereinstrainng gezeigt werden.
Nach diesem knapp zweistündigen Training war das Judo Training für den heutigen Tag abgeschlossen. Schnell die Sachen gepackt und schon ging es los in das Spaßbad "Salztal-Paradies" wo man sich nach Lust und Laune entspannen oder durch das Wasser toben konnte. Wer noch Kraftreseven hatte sprang durch das Wellenbad oder den jagte die verbliebenden Judoka im Strömungskanal. Der Rest entspannte sich in der Sauna oder in den großen Whirlpools und versuchte mittels der Wärme den beginnenden Muskelkater zu besänftigen.

Am Abend gab es eine Pizza-Großlieferung welche in gemütlicher Runde vertilgt wurden. Leise wurde unter der Hand gewettet, um wieviel Uhr die meisten Judoka wohl an diesem Abend freiwillig in die Schlafsäcke gehen würden. Es kam wie es die Wettenden prophezeit hatten und gegen 23:00 Uhr lag ein Großteil der Judoka im Schlafsack.

Am nächsten Morgen durften alle ausschlafen, denn der Wecker ging erst um 07:45 Uhr. Nach einem schönen Sonntagsfrühstück warfen sich alle um kurz nach Neun Uhr wieder in die Judoanzüge und bereiteten sich auf das letzte Training für dieses Wochenende vor. Nach dem Aufwärmen zeigten die Judoka immer Paarweise ihre "Kurz-Kata" welche sie an diesem Wochenende erarbeitet hatten. Hierbei wurden viele unterschiedliche Themengebiete gezeigt zu welchen sich die Paare Gedanken gemacht hatten. Das Spektrum reichte von Fallübungen und deren Variationen, Bodenverkettungen über Handlungskomplexen Werfen -> Halten -> Befreien bis zu Standtechniken welche die verschiedenen Wurfprinzipien zeigten.

Mit diesem letzten Programmpunkt hatten alle Judoka die Aufgaben des Judo Sportabzeichens absolviert und bestanden. Es war wieder ein schönes gemeinsames Trainingslager :-)

Der letzte gemütliche Gang vor der Abfahrt ging noch zum Eis Cafe, wo alle ihren Eisbecher genossen, bevor es auf die Heimfahrt ging.

Ein Dankeschön an die Judoka vom MTV Altendorf, welche sich um die Programmgestaltung gekümmert haben und an Roland aus Bad Sachsa, dass wir wieder bei ihm zu Gast sein durften.

Es ist Sonntag der 15. Februar 2015. Kurz nach dem ersten Hahnenschrei standen 62 Personen um 09:45 Uhr in Heininngen vor der Gaststätte "Alte Schmiede". Die Sonne ließ zwar noch etwas auf sich warten, dafür war es aber schön kalt und trocken :)
Gegen die Kälte hatten sich viele mit Mütze, Handschuh und Schalf gerüstet und damit die Füße nicht einfrieren konnten zog die Gruppe kurze Zeit später zur 9. Braunkohlwanderung los. Kurz an der Straße entlang ging es schnell auf die Feld und Wiesenwege. Die Erwachsenen spazierten gemütlich durch die Natur und nutzten die Gelegenheit sich zu unterhalten, während unsere jüngeren Judoka "Abkürzungen" über Stock und Stein suchten und so machnes im Wald entdeckten. Um die kleinen Kraftreserven zwischendurch wieder aufzustocken gab es kleine Pausen, in welcher die Thermoskannen oder ein paar Süßigkeiten aus dem Rucksack geholt wurden. 

Nach gut 9 km war es dann geschafft und die Häuseransammlung in Heiningen rückte näher. Unser Ziel, die Gaststätte "Alte Schmiede" lag ebenfalls in dieser Häuseransammlung und sdauerte es nicht lange, bis alle einen Platz am Tisch gefunden hatten und das Essen ein weniger später aufgetischt wurde. Nach dieser Strecke schmeckte das Essen, und man saß noch gemütlich beisammen bis man langsam aufbrach um die Füße von der Wanderung auf dem Sofa zu erholen.

Ich freue mich, dass auch in diesem Jahr wieder soviele Judoka aus unserer Abteilung mit ihren Familien und Partnern an unserer Wanderung zu so früher Morgenstund teilgenommen haben :)